09.13
Die Geschichten, Hintergrundinfos usw zur Bildergalerie Donauradwanderweg Donaueschingen bis Linz, Sommer 2010
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–Ein Bild sagt mehr als tausend Worte
–Details Donauradwanderweg
–Zum Wetter
–Einige Links
–Und weiter ab Linz?
–Bahn und Velo – Praxis des „Umweltverbundes“
Von Donaukilometer 2888,77 (bei Donaueschingen) bis zur Nibelungenbrücke in Linz, Donaukilometer 2135,10 – 753.67 Flusskilometer, der Velo- oder Radwanderweg kürzt einige Flussschleifen ab, von Donaueschingen bis Linz sind es rund 700 km.
Bilder von einer Velofahrt also entlang eines Flusses – dieser wird zwar immer breiter, aber letztlich bleibt der Fluss ähnlich: Dämme, links und rechts. Und immer wieder ein Dorf, eine Stadt an den Ufern, hin und wieder eine Brücke, immer wieder auch Kraftwerke – ja, entlang eines Flusses ähnelt sich einiges.
Viele dieser Bilder sind Panorama-Bilder – auch zur Illustration der Weite, die ein Flussraum bietet. Im übrigen: meist dann, wenn am linken und am rechten Bildrand ein Weg, ein Damm, eine Uferlinie, eine Mauer sichtbar ist, handelt es sich um ein Bild mit einem Blickwinkel von mehr als 180 Grad. Eine Folge dieser nachträglichen Bildbearbeitung – ich garantiere, es handelt sich nur um das Zusammenfügen mehrerer Bilder, bei Bedarf habe ich Helligkeitskorrekturen vorgenommen – schon fast sind zwei Monate seit dieser Velotour vergangen.
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Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte, heisst es. Stimmt das? Ein Bild von dieser Szene zeige ich nicht, aber ich beschreibe, was zu sehen wäre, mit „bloss“ 500 Worten.
Schon früh beim Hotel weggefahren. Im Städtchen noch frisch duftendes Brot eingekauft. Einige Kilometer mit dem Velo, den Wegweisern des Donauradwanderweges folgend, noch eine starke Rechtskurve, eine kurze Steigung, und der Weg auf dem Damm ist erreicht. Das feine, gut gewalzte Kies auf dem Weg ist feucht, es hat in der Nacht geregnet. Am Himmel hängen noch einige leichte Wolken, die Ränder wirken hell. Irgendwo auf der anderen Uferseite, hinter den Bäumen, steht eine leicht verhüllte Sonne am Himmel. Der Weg verläuft auf dem Damm, beide Seiten der Dammböschung sind mit Büschen und kleinen Bäumen bewachsen – Auenwald. Nach einigen hundert Metern ist die wasserseitige Böschung gerodet. Der geeignete Moment für einen kurzen Fotohalt.
Jetzt, wo auch das Knirschgeräusch der gut gepumpten Veloreifen auf dem feinen Kies verstummt ist, nehme ich die Stille wahr, hin und wieder unterbrochen durch einen Vogelruf, ein sanftes Plätschern einer Flusswelle. Kein nahes Rauschen einer Autobahn, auch das ferne Grollen einer Siedlung ist nicht zu hören. Nur hin und wieder ein Vogelruf, ein sanftes Wellenschlagen.
Andere Frühaufsteher sind auch unterwegs: eine Gruppe junger Menschen auf drei Schlauchbooten. Der Flusslauf ist an dieser Stelle nicht gestaut, das fliessende Wasser verleiht den Booten eine erstaunliche Geschwindigkeit, nur wenige Paddelschläge sind nötig, vor allem, um die Fahrtrichtung zu korrigieren. Hin und wieder ein Jauchzer aus den Booten, ja, ein herrlicher Morgen. Weiter unten ein Hallo. Als wir hinschauen, sehen wir das Boot, das ruhig im Wasser liegt, zwei Männer sitzen darin, beobachten jetzt die vorbeifahrenden Schlauchboote, aufmerksam behalten sie auch die im Wasser schwimmenden Zapfen ihrer Angelruten im Auge. Schon sind die Bootsfahrer vorbei, ihre Schreie verklingen langsam in der Ferne, werden von den Uferwäldern verschluckt. Nur dann und wann ein Vogelruf, ein sanftes Plätschern.
Jetzt kündigen sich knirschend weitere DonauufergeniesserInnen an. Ein Paar auf dem Tandem rollt mit beachtlichem Tempo an uns vorbei. Wir werden sie sicher im Verlaufe des Tages noch einige Male sehen. Sie haben den gleichen Weg. Welche Strecke haben sie sich wohl für heute als Etappe vorgenommen? Von Ferne drei Glockenschläge. Wahrscheinlich vom Turm der Klosterkirche, an der der Weg vorhin vorbei führte. Und wieder nur hin und wieder ein Vogelruf, ein sanftes Plätschern.
Der Wald am andern Ufer wirkt dunkel. Einzelne Bäume lassen sich nicht unterscheiden, der Wald wirkt wie eine Mauer, eine Mauer aus Blättern, vielleicht aus Nadeln. Nur die etwas helleren Blätter der Büsche, die auf der wasserseitigen Böschung des Dammes wachsen, heben sich vom dunklen Wald ab. Der Himmel über dem Wald ist heller geworden – wie Gegenlicht, was den Wald nur noch dunkler erscheinen lässt. Es ist von hier aus nicht erkennbar, ob auf dem Damm auf der anderen Flussseite ebenfalls ein Weg geführt ist. Bei der Suche nach allfälligen Wegspuren ist eine Tafel zu sehen, wahrscheinlich eine jener Tafeln, die die Flusskilometer angeben, die Kilometer, die die Donau noch vor sich hat, bis sie das schwarze Meer erreicht.
Das Bild hat sich eingeprägt, auch die Stille, nur hin und wieder unterbrochen von einem Vogelruf, dem sanften Plätschern der Donau.
3.321 Kilo-Bytes braucht dieser 500-Worte-anstelle-eines-Bildes-Text – das Bild selbst hätte ein Tausendfaches davon gebraucht – nicht weiter verwunderlich also, dass ein Bild mehr sagen muss als 1’000 (oder eben 500) Worte. Aber vielleicht sagen Worte doch mehr als Bilder? Zum Beispiel in Form einer Geschichte?
Der Donauradradwanderweg hat eine längere Geschichte, war mit Sicherheit Vorbild der Veloland-Routen in der Schweiz. Ein neckischer Unterschied: der Veloweg entlang der Donau führt regelmässig in die Dörfer und Städtchen, die Veloland-Routen führen an den Dörfern und Städten vorbei.
Der Radweg ist hervorragend ausgeschildert – Karten braucht es eigentlich nur für die Varianten.
Der Radweg führt dem Fluss entlang, also gehts immer bergab. Diese Behauptung ist in der Tendenz richtig, wenn auch nicht uneingeschränkt. Auf den ersten 700 Kilometern überwindet die Donau bloss 200 Höhenmeter, also tatsächlich eine flache Sache – mit Gegenwind hin und wieder! Da das Donautal sicher sumpfig war, wurden die Städtchen eher auf den felsigen Hügeln angelegt. Hin und wieder gibts also kurze, abrupte Steigungen, aber auch die zugehörigen Abfahrten.
Der Donauradwanderweg ist klar ein touristisches Angebot: Gastronomie und Hotellerie sind auf spontane Etappenplanung ausgelegt. Im übrigen: die vielen Bierangebote in all den Beizen entlang der Route sind eine echte Herausforderung für den Grundsatz „Wer trinkt, fährt nicht“ – aber eben, vielleicht gehört zum feinen Geruch des reifen Weizen auch hin und wieder ein entsprechendes Bier.
Immer bergab, ist das überhaupt eine ernsthafte Velotour? Etappenlänge, Barockbesichtigungen oder Besuche in anderen Epochen der Besiedlung des Donauraumes und Naturerlebnis können bestens aufeinander abgestimmt werden. Und eben, der Gegenwind! Wobei, ich weiss immer noch nicht, ob es sich um Gegenwind handelt oder den Fahrtwind 🙂 Also: wer nicht jeden Tag 1000 Höhenmeter braucht für die abendliche Zufriedenheit, kann sich dafür gerne an 100- oder auch mehr Kilometer-Etappen erfreuen. Zur Beachtung: hin und wieder hat es Wegabschnitte, die von anderen VelofahrerInnen zu gemütlichen Spazierfahrten genutzt werden.
Und das Wetter: mitteleuropäisch, ein Mix mit hin und wieder etwas viel Regen – nicht verwunderlich, dass da sogar einer der linken Nebenflüsse der Donau so heisst!
Auf jede Fälle eine echte Ferienangelegenheit – ausdehnbar auf insgesamt 2’500 km!
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Schon früher erwähnte Quellen für die Erstinformation: Donauradradwanderweg in Wikipedia, Infos und Karten.
Zur Geschichte und Zukunft der Donau: Donau, Fluch und Segen – grenzüberschreitende Ausstellung (Grenzen: zwischen Oberösterreich und Niederösterreich).
ARS ELECTRONICA – Das Museum der Zukunft in Linz – auch an einem Nicht-Regentag einen Besuch wert!
- Kazamidori – eine optische Darstellung in Form eines Wetterhahns über die Herkunft der BesucherInnen einer Internet-Seite
- Grafische Wikipedia-Darstellung
- Der Weg vom Konsum zum „Grave“
- EVOKE is a ten-week crash course in changing the world.
- Was die Welt den Albatross-Kücken antut
Ab Linz gibt es noch 2135.1 weitere Donaukilometer bis zur Mündung im Schwarzen Meer – als Uebersicht der danubische Raum als Wikipedia-Karte. Das gibt ja vielleicht noch die eine oder andere Velotour/Radtour …
Und dann noch dies: Velofahrende brauchen hin und wieder auch die Bahn. Allerdings macht es den Anschein, als würden SBB, ÖBB und DB nicht wirklich die gleiche Sprache sprechen und leben. Da besteht echter Verbesserungsbedarf – und hin und wieder das Glück, auf besonders freundliches Personal dieser Bahnen zu treffen. Danke all diesen HelferInnen!
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