2012
08.14

  Mit Fotos als Ferientagebuch lässt sich einiges nicht darstellen, darum brauchen die Bildergalerien Velo-Sommer 2012: Hamburg – Berlin – Dresden – Prag und Prag – Sommer 2012 einen ergänzenden Blogbeitrag

Rad- oder Velofahren ist angesichts der Dominanz des Autoverkehrs gerade auf längeren Strecken eine Randerscheinung. Der Donauradweg ist ein hervorragendes Beispiel für einen seit langen Jahren etablierten Veloweg, was sich auch an einigen Qualitäten zeigt: der Radweg ist durchgehend gut beschildert – der Weg lässt sich meistens auch ohne Karte gut finden, der überwiegende Teil der Wegabschnitte verfügt über gute Fahreigenschaften (gute Hart- oder Naturbeläge) auch für Standard- oder Reisevelos, die Wegführung ist attraktiv. Der Elberadweg vermag – zumindest in Deutschland – diese Qualitäten auch vorzuweisen; zum Teil trifft dies auch auf einzelne der Radwege im Spreegebiet zu. Der Havelradweg ist aus dieser Sicht nicht empfehlenswert, schwierig sind auch die Elbe- resp. Labe- und Moldau-Radwege in der tschechischen Republik (mit wenigen Ausnahmen). Sobald es sich nicht um eigentliche Radwegrouten handelt, ist das Finden von velotauglichen Routen Detektivarbeit. Als Empfehlung: wer auf solchen Wegen unterwegs sein möchte, braucht massive Velos mit guter Federung, zudem gehört sehr aktuelles Detailkartenmaterial auf Papier mit auf die Reise! Die Internetbeschreibungen vermögen nur beim Elberadweg in Deutschland die Karten zu ersetzen.

Es ist sicher so, dass sowohl im Nordosten Deutschlands und auch in der tschechischen Republik nach der Wende 1989 ein Nachholbedarf im Infrastrukturbereich besteht. Auch wenn Fernradwege eine touristische Bedeutung haben, ist es gerade wegen der Bedeutung des Veloverkehrs für einen nachhaltigen Lokal- und Regionalverkehr nicht nachvollziehbar, warum gerade die Infrastruktur für Velos/Fahrräder derart randständig behandelt wird. „Land und Leute“ – landschaftlich, die Städte, Städtchen und Gemeinden, die Menschen – sind auf jeden Fall eine Reise wert. Aber es besteht erheblicher Nachholbedarf zugunsten des nachhaltigen und suffizienten Velotourismus.

Die Spuren des Zweiten Weltkrieges und der realsozialistischen Diktaturen bis 1989 sind in einigen Gebieten noch sehr bestimmend – und prägen insbesondere die Sicht der Menschen. Gerade mit Blick nach Russland, China, Nordkorea oder Syrien, aber auch vielen anderen Ländern wird eines deutlich: Menschen brauchen zwingend demokratische Rechtsstaaten als Rahmen für die Gestaltung ihrer Lebensräume. Allerdings leben derzeit nur 11.3 % der Menschheit in 25 Ländern dieser Erde in solchen Staaten!
Die systematische Mangelwirtschaft sowohl der Kriegswirtschaft als auch der realsozialistischen Diktatur hat im Übrigen nichts mit Suffizienz zu tun.


Spätestens in Dresden fallen die Bauten mit „schmutzigen“ Sandsteinen auf (Beispiel-Bild). Es ist allerdings davon auszugehen, dass es sich dabei um eine Eigenschaft des Elbsandsteins handelt, dieser neigt im Gegensatz zu Sandsteinen anderer Herkunft zur Bildung von silbergrauer bis schwarzer „Kieselrinde“, wahrscheinliche wegen des hohen Gehalts an oxidierbaren Eisenmineralien (Quelle dazu).


Prag ist eine faszinierende, aber auch eine schwierige Stadt. Auf der Karlsbrücke und den angrenzenden Gebieten auf den beiden Moldauufern dominiert der Tourismus, ausdrücklich als Massentourismus zu bezeichnen (und die wenigsten dieser TouristInnen reisen nachhaltig an und ab!). Die grosse Zahl „historischer“ Bauten macht einen weiteren Teil der Schwierigkeiten aus: es ist nicht davon auszugehen, dass der riesige Bestand nachhaltig bewirtschaftet werden kann.


Zur astronomischen Uhr am Prager Rathausturm:


Erstellung Panoramas

P.S. Für ein 360°-Panorama braucht es mit einem Weitwinkelobjektiv rund 13 Bilder im Portraitformat.

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